Namensgeber - Rahm-Hanke

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Namensgeber

Allgemein

Interessante Informationen zur Rahm-Hanke fand ich auf der Homepage von Hartmut Goldhahn aus Neustadt (www.hm-noroc.de):


"Vielen Wanderern und Bergsteigern ist ein schmaler Gratweg hoch über der Elbe und unterhalb der Bastei als Rahmhanke bekannt. Am Tiedge (Rosenbettfels) beginnend zieht sie sich unter der Großen Steinschleuder entlang, quert die Hoffkluns, führt am Wartturm vorbei und mündet schließlich am Lochturm in den Hirschgrund. Schon im Mittelalter, als die Burgen Alt- und Neurathen ein festes Bollwerk bildeten, war dieser Weg in deren Verteidigungssystem eingebunden. Erst über 400 Jahre später erfolgte eine neuerliche Nutzung, um bis heutigen Trage als Klettersteig für Bergsteiger zu dienen.

Die Namensgeber gehörten allerdings nicht zu Letzteren und dennoch haben ihre beiden Namen die Zeiten überdauert. Bisher war über die genannten Personen nicht viel zu erfahren. Lediglich Richard Vogel hatte in "Werte unserer Heimat" zur Rahm-Hanke geschrieben: Ihren Namen erhielt sie nach der Felsinschrift der frühen Begeher, "der beiden Angestellten der Basteigaststätte Rahm und Hanke." Während über Hanke auch weiterhin nicht viel bekannt ist, lässt sich über Rahm doch einiges mehr sagen. Max Rahm wurde am 16. Mai (1872 - B.H.)
in Bonnewitz geboren. Sein Vater war der Holzhändler Moritz Rahm, Geboren 1850 in Pratzschwitz. Seine Mutter hieß Anna Therese Rahm, geborene Sperling, aus Struppen. Im Anhaltinischen lernte Max Rahm später einen Karl Keil aus Köthen kennen, der in der Gastronomie arbeitete und dessen Vater der Gastwirt Gottfried Keil in Edderritz war.

Rahm erlernte den Beruf eines Kellners, wurde in den neunziger Jahren Oberkellner auf der Bastei und nach dein Kriege selbständiger Gastwirt in Dresden. Durch die Verbindung zu Karl Keil lernte Rahm auch dessen Schwester Lina kennen, welche 1877 in Gröbzig geboren wurde, 28. April 1900 heirateten die beiden in Edderitz. Die ersten Söhne, Gottfried Emil Max und Karl Fritz kamen in Köthen und Magdeburg zur Welt. Kurze Zeit später zog es Rahm wieder in die Sächsische Schweiz, nach Rathewalde. Sein Onkel Gustav Sperling hatte dort ein Bauerngut. In Rathewalde erblickte auch der dritte Sohn, Arthur Heinz Rahm, am 16. März 1904, das Licht der Welt. Ein späterer Sohn von Heinz Rahm ist der 1935 geborene und heute in Mannheim lebende Wilfried Rahm. Kurz nach der Geburt von Heinz siedelte die Familie Rahm nach Rathen um und bezog eine Wohnung in der neu erbauten "Villa Daheim". Dort kam am 21. August 1905 das vierte Kind, die Tochter Lina Helene, zur Welt. Der Vater Max Rahm wurde als "Oberkellner in Niederrathen" bezeichnet. Die Taufe von "Leni" fand am 1. Oktober 1905 in der Kirche zu Königstein statt. Taufpaten waren unter anderen Helena Alma Rahm, Villenbesitzer-Ehefrau in Thürmsdorf, und Anna Ida Wollbrandt Glasmachersehefrau in Ottendorf.

Max Rahm hielt es aber auch in Rathen nicht lange aus. Sein 5. Kind, der Sohn Max Karl, kam 1907 in Weißenfels zur Welt, verstarb dort jedoch bald. Zu Beginn des 1. Weltkrieges wurde die Ehe zwischen Lina und Max Rahm geschieden. Die Mutter ging mit den vier Kindern zurück nach Köthen. Wohin Max Rahm sich wandte, ist unbekannt. Wahrscheinlich wurde er während des Krieges zur Heimatfront, eingezogen und stand altersbedingt nicht mehr Im Felde., 1922 hatte er als Gastwirt den "Böhnischhof" auf dem Böhnischplatz Nr.9 in Dresden-Johannstadt übernommen und erweiterte dies zum Hotel. Mit seiner zweiten Frau Klara Milda" blieb er ganze elf Jahre dort. 1933 verließ er sein Hotel und ging als Privatus nach Lohmen. Anfang 1936 pachtete das Ehepaar Rahm den Ratskeller in Dresden Coschütz. Otto Schreck, der Ehemann von Rahms Tochter Lina Helene und Rektor einer Hilfsschule in Köthen, verbrachte 1936 mit seiner Frau einen zehntägigen Urlaub in der sächsischen Schweiz, worüber er auch Tagebuch führte. Aus Bad Schandau sandte Lina Schreck an ihre Nichte in Köthen eine Postkarte mit der Ansicht der Rahm-Hanke. Sie schrieb: Wo auf dem Bilde der Mann steht, war als erster Dein Opa Rahm und deshalb heißt der Rand so. Und ganz unten wo die Elbe fließt liegt Rahten und da bin ich geboren. Max Rahm soll noch das Kriegsende in Dresden erlebt haben. Dann verliert sich seine Spur. Vielleicht ist er in eines der ihm bekannten Dörfer der Sächsischen Schweiz gezogen. Todesort und Todestag sind bisher unbekannt.*)
Doch seit wann gibt nun eigentlich die Rahm-Hanke? Hier hilft das Tagebuch von Otto Schreck weiter. Unter dem 12. August 1936 schrieb er: Rahmhanke sahen wir vom Schiff aus. Papa Rahm hat dort seinen Namen 1895 eingeschrieben. Er ist vom Schiff aus zu sehen an einer Stelle über dem dunklen Rand."


*) Bernd Heinrich: Mir liegt eine Kopie der Heiratsurkunde von Emil Max Rahm mit Milda Clara Heinze vor, die mir freundlicherweise Jens Uhlemann aus Dohna zur Verfügung stellte. Auf ihr ist vermekrt, dass Rahm am 31. Juli 1952 in Radebeul gestorben ist.


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